Noch vor 100 Jahren gehörten die Rieslinge aus den Spitzenlagen von Mosel und Saar zu den teuersten Weinen der Welt – teurer als Bordeaux oder Burgund. Das dokumentieren anschaulich die Weinkarten von damals führenden Restaurants in aller Welt. Die Illustration dieser Seite zeigt einen Ausschnitt der ältesten amtlichen Lagenklassifikation der Welt. Sie beruht auf den Ergebnissen einer 1816 bis 1832 erfolgten Bewertung der Weinlagen an Mosel, Saar und Ruwer und wurde 1868 von den preußischen Steuerbehörden veröffentlicht. Statt der ursprünglichen acht Klassen enthält die Einzellagendarstellung zur Vereinfachung nur drei Klassen, abgestuft in unterschiedlich dunklen Rottönen. „Molitor-Weine“ werden ausschließlich in den als besonders wertvoll eingestuften Lagen der beiden dunkelsten Rottöne bewirtschaftet.

Das Weingut Markus Molitor verwendet ein Farbsystem bei den Kapseln seiner Rieslinge, um die Geschmacksrichtung der Weine kenntlich zu machen. Dieses System ersetzt die gesetzlich vorgeschriebenen Begriffe wie „trocken“ oder „halbtrocken“, da Molitor den Fokus auf den sensorischen Gesamteindruck legt. Hier ist die Bedeutung der Kapselfarben:

Goldene Kapsel

  • Frucht- und edelsüße Rieslinge
  • Weine mit natürlicher Fruchtsüße
  • Häufig Prädikatsweine wie Auslese, Beerenauslese oder Trockenbeerenauslese

Grüne Kapsel

  • Feinherbe Rieslinge
  • Klassischer Moselstil mit dezenter Restsüße
  • Historisch überlieferter Stil, der nicht ganz trocken, aber auch nicht süß ist

Weiße Kapsel

  • Klassisch vergorene Rieslinge
  • Diese Weine können trocken bis süß sein
  • Die genaue geschmackliche Einordnung erfolgt über eine Scala auf dem Rückenetikett, auf der mit „MM“ markiert ist, wo der Wein einzuordnen ist

Gelbe Kapsel

  • Wird bei Weißburgunder (Pinot Blanc) und Chardonnay verwendet
  • Diese Weine sind immer trocken ausgebaut
  • Die gelbe Kapsel dient hier nicht der Geschmackskennzeichnung, sondern der Rebsortenunterscheidung von den Rieslingen

Dieses System erlaubt es, die Vielfalt der Rieslinge differenzierter darzustellen, als es die gesetzlichen Kategorien erlauben.