Die Reifungsmethode, bei der Linie Aquavit während einer mehrmonatigen Schiffsreise zwei Mal den Äquator überquert, ist mittlerweile legendär. Sie geht auf das Jahr 1805 zurück. Der norwegische Schoner „Trondhiems Prøve“ segelte mit einer Ladung Aquavit Fässern zu den Westindischen Inseln.

Einige Fässer konnten nicht verkauft werden und gelangten so nach einer zweiten Äquatorüberquerung wieder nach Norwegen zurück. Bei ihrer Verkostung offenbarte sich eine kleine Sensation: Der Aquavit schmeckte deutlich milder, feiner und würziger als vor der Reise. Die geschmackliche Veränderung wurde auf die lange Seereise zurückgeführt, bei der die Fässer an Deck des Schoners lagerten. Die Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die salzige Seeluft, das ständige Wogen der Ozeane und die lange Lagerung in Holzfässern hatten ganz offenbar einen ausgesprochen positiven Einfluss auf die Qualität des Aquavit.

So entschlossen sich die Gründer von Linie, ihren Aquavit fortan zum Abschluss des insgesamt 16-monatigen Reifelagers in alten Sherry-Fässern über die Weltmeere zu schicken. Noch heute überquert jeder Tropfen zweimal die „Linie“, wie die Norweger den Äquator nennen, um seinen einzigartigen Geschmack zu erlangen.